Chiemsee 2020
Eine Woche in diesem verrückten Corona-Jahr mit der gesamten Familie zusammen in den Chiemgau – das war ein gehegter Wunsch, der sich zwar wegen Reisebeschränkungen verzögerte, am Ende aber doch im Juli 2020 stattfinden konnte. Wir waren in den Bergen, auf dem Wasser und (einige) sogar in der Luft bei heißem Sommerwetter.
Auch war es die Premierenfahrt vom aktuellen Gespann und die Einweihung des Hobby 610 UL Premium.
Von Nord nach Süd
Dieses Jahr ist Dank Corona alles etwas durcheinander. Eigentlich sollte dieser Urlaub am Chiemsee ja schon im Mai stattfinden – aber das klappte ja nicht und daher wurde es „nur“ ein Kurztrip in die Uckermark mit dem neuen Zugfahrzeug. Überraschend ergab sich dann zwischendurch noch die Chance, auch den Wohnwagen zu wechseln und so wurde diese Reise nach Bayern der erste „richtige“ Urlaub sowohl mit dem Tesla als auch dem Hobby 610 UL Premium.
Es zieht sich ja schon durch alle Urlaube hier im Blog – am Anreisetag stehen wir in der Regel sehr früh auf, um früh am Ziel zu sein. Also ging es schon um 5:00 Uhr los – die geplante Route und Ladestrategie mittels A Better Routeplaner und dabei stieg die Spannung, wie sich das alles im echten Urlaub anfühlt (wir hatten bei der Abholung des 610 UL schon einen Nicht-Urlaubs-Test – an dem Tag fuhren wir 800km). Am ersten Supercharger in Nempitz konnte man sogar ohne abhängen laden und das Frühstück mit Cappuccino wurde nachgeholt.
Ich will aber die weiteren drei Ladestopps jetzt nicht einzeln aufzählen – inkl. Mittagessen und zwei Staus waren wir um 17:00 Uhr am Ziel auf dem Campingplatz Hofbauer in Prien. Als Schnitt pendelten wir uns mit einigen Experimenten bei rund 38kWh/100km ein – ein hervorragender Wert und alle Schätzungen, wie leer der Akku jeweils beim Laden sei, wurden positiv übertroffen. Fast hätten wir noch spontan an einem Tesla-Treffen teilgenommen – nur war gerade deswegen ausnahmsweise dort mal keine Ladesäule frei.
Die Einfahrt zu unserem Platz war dann die erste Probe mit dem (wieder) auf 2,50m gewachsenen Wohnwagen – das ging aber problemlos und schnell war er auf seine Terrasse geschoben. Das „neue“ Vorzelt aufbauen lief noch nicht wieder so flüssig wie damals bei 560 KMFE – aber ging eigentlich recht fix von der Hand.
Danach ging es direkt an den Hafen in Prien, um die erste Urlaubsluft zu schnuppern sich ein bisschen die Beine zu vertreten und eine Kleinigkeit zu Essen.
Gscheuerwand
Das erste Frühstück im neuen Wohnwagen (es regnet draußen etwas) bestätigt uns direkt in der Wahl, wieder zurück in die größere Klasse der 2,50m Wohnwagen zu wechseln. So viel Platz auf dem Frühstückstisch und die Kaffeemaschine muss auch nicht mehr immer hin&her umgeräumt werden, wenn man mal an die Spüle will.
Da es ja wie gesagt etwas regnet planen wir basierend auf der Wettervorhersage – und die sagt ab 11.00 Uhr hört der Regen auf und kommt erst gegen Abend wieder. Also geht es um 11:00 Uhr zum Streichen (Wanderparkplatz) und von da eine erste (relativ harmlose) Tour immer aufwärts Gscheuerwand. Unterwegs sehen wir kurz vor dem Ziel erst ein Schild „noch 30 Minuten“ und danach auf einmal „noch 45 Minuten“. Gott sei Dank hatte das erste Schild recht gehabt und wir konnten bei langsam verschwindenden Wolken nicht nur den Chiemsee in der Ferne sehen, sondern auch auf dem Segelflugplatz Unterwössen viele Starts und Landungen beobachten.
Zurück geht es auf dem anderen Weg, der uns dann zur Petereralm bringt – eine ganz kleine Alm sogar ohne Strom, wo wir herzlich und mit viel Humor einen leckeren Kuchen (laut Eigenwerbung „weltbester Kuchen“) bekommen.
Von der Petereralm sind es nur noch wenige Minuten runter zur Streichenkirche – die dortige größere Alm hat dann leider Pech, denn wir hatten ja gerade schon eine Rast.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen Stop am Supercharger Bernau und füllen den Akku wieder gut voll für die nächsten Tag, bevor wir dann das Restaurant am Campingplatz einmal probieren – gut bayrisch ein Leberkäse bzw. ein gerösteter Knödel). Danach geht es noch einmal rein nach Prien, um ein Eis zu bekommen.
Kaum fertig mit dem Eis und zurück am Wohnwagen beginnt – wie von der Wettervorhersage ja angekündigt – wieder Regen. Wir sind aber gemütlich im Wohnwagen bzw. Vorzelt und können das Prasseln auf dem Dach daher genießen.
Ratzinger Höhe
Gestern am Abend begann der Regen – in der Nacht wurde daraus zeitweise eine Sintflut – also optimal, um sowohl den neuen Wohnwagen als auch das Vorzelt direkt einem Stresstest zu unterziehen. Überhaupt keine Probleme.
Am Morgen ist das schlechte Wetter dann vorbei und so soll es heute auf eine etwas längere Wanderung gehen. Dafür besorgen wir uns schnell noch in Prien ein bisschen Ausrüstung, die wir bei dem ganzen uUmräumen von alten in den neuen Wagen wohl noch immer im Keller zwischengeparkt haben und starten dann vom (kostenlosen) Parkplatz P5 in Prien (an der Schule) durch die Innenstadt Richtung Ratzinger Höhe. Ab dem Kurpark wird die Umgebung ruhiger und danach beginnt der erste Aufstieg vorbei an einer schönen Villa mit einer perfekten Aussicht hoch zum Funkturm.
Von dort sehen wir schon das Ziele – die Ratzinger Höhe – und wandern auf indirektem Weg um den „Berg“ herum von nun durch kleine Orte immer nur sanft ansteigend bis zu einem Aussichtsturm, an welchem wir Sicht auf beide größere Seen (Chiemsee und Simssee) haben und dann die letzten Kilometer bis zum höchsten Punkt auf der Ratzinger Höhe mit fabelhafter Aussicht.
Auf dem Weg nach unten haben wir langsam Durst auf eine Spezi, das dort gelegene Restaurant Weingarten hat allerdings Ruhetag, so dass wir am Ende einfach in einem kleinen Getränkemarkt zwei Spezi kaufen – so kommt man auf jeden Fall sehr günstig weg.
Wieder zurück am Auto fahren wir zur Mesner Stub’n, deren Werbeschild wir direkt neben dem Campingplatz gesehen hatten und haben Glück, dass wir relativ früh da sind, denn ohne Reservierung geht hier eigentlich nahezu nichts. Bedienung und Essen beide 1a!
Zum Abschluss im Vorzelt eine Runde Scrabble und endlich mal mein Buch ausgelesen.
Rund um den Chiemsee
Etwas überraschend gab es auch diese Nacht Starkregen, aber pünktlich zum Aufstehen ist der Spuk vorbei und es wird gleich wieder heiß. Nach dem obligatorischen Frühstück soll es heute per Fahrrad rund um den Chiemsee gehen. Da die knapp 60km natürlich für den Hund „etwas“ zu viel sind, haben wir uns einen Korb besorgt, in welchem sie auf dem Gepäckträger fahren kann.
Die ersten Kilometer darf Lou teils noch selber laufen, teils kommt sie in den Korb. Das ist ein recht lautstarker Prozess, denn sie will viel lieber alles rennen, als kutschiert zu werden. Aber es wird immer besser und wir umrunden den kompletten See (knapp 60km) in rund 3:40h reine Fahrzeit (plus Pausen für Hund und Mensch) und kommen zwar verschwitzt (es ist sehr heiß) aber ansonsten recht erholt wieder an – die neuen Pedelecs machen sich wirklich bezahlt. Vor allem kurz vor dem Ende, als der Weg recht weit vom See wegschwenkt, kommt ein doch recht heftiger Anstieg – Motor mal etwas mehr zugeschaltet und mit relativ wenig Anstrengung ist man oben.
Danach ist aber erstmal noch eine Dusche fällig – alles übrigens wegen Corona durchorganisiert mit einer klaren Laufrichtung im Gebäude und einer Maximalzahl an Nutzern, welche mittels Lichtschranke und Ampel durchgesetzt wird.
Nun treffen auch die übrigen Urlauber ein – Verwandtschaft hat sich in Prien direkt am Hafen eingenistet und man trifft sich im Schiller für ein Willkommen-Essen, welches nur kurz durch ein Unwetter unterbrochen wird (wir werden an einen Tisch im Haus verlegt).
Den Tag schließen wir dann mit einer Runde 6-Personen-Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, welche wir aber spät am Abend unterbrechen, denn zu sechst dauert das alles sehr, sehr lange.
Herren- und Fraueninsel
Wenn man am Chiemsee Urlaub macht, dann gibt es da ein Pflichtprogramm, welches man auf der Liste hat: Mit den Schiffen die beiden Inseln besuchen.
Und so ging es heute nach dem Frühstück zum Parkplatz am Hotel der Verwandtschaft um die Ecke vom Hafen und dort dann mit der Chiemsee Schifffahrt als erster Stop zur Herreninsel und dort per pedes zum Neuen Schloss Herrenchiemsee.
Weiter geht es rüber zur Fraueninsel, welche wir zweimal umrunden und dort auch etwas zum Trinken bekommen und auch Fischbrötchen sind begehrt.
Wieder zurück geht es mit dem Dampfer über Gstadt (wo wir nicht aussteigen) nach Prien. Was hatten wir gestern angefangen? Richtig, eine lange Runde Mensch-Ärgere-Dich-Nicht – die wurde nun heute erfolgreich beendet, bevor es wieder zur Mesnerstub’n geht für ein wieder hervorragendes bayrisches Essen.
Für den Rückweg laufen wir dann noch auf einem Umweg rund um den „Berg“ (Hügel) herum zum Campingplatz, um die Aktivitätsringe noch auf den letzten Drücker zu füllen.
Kampenwand
Wenn man am Chiemsee Urlaub macht und so Richtung der Berge schaut, dann sticht die Kampenwand heraus. Also geht es heute dort hin. Um 10:00 Uhr geht es los nach Aschau zur Talstation der Kampenwandbahn. Dort ist zwar eine lange Schlange, aber das wirkt schlimmer, als es ist, denn wir müssen alle mit 1,50m Abstand anstehen. So dauert es noch erträgliche 30 Minuten, bis wir unsere Reise am Seil zur Bergstation antreten.
Oben angekommen genießen wir erst einmal die Aussicht und warten auf den Rest der Familie, welche später losgefahren sind und eine etwas längere Schlange vorgefunden haben.
Nachdem wir dann oben alle angekommen sind, folgen wir der Masse auf dem Panoramaweg rüber von der Bergstation zur Kampenwand selbst, wo man neben dem Berg auch die kleine Steinlingkapelle und vor allem einen Biergarten findet. Genau das Richtige – denn es ist absoluter Hochsommer und obwohl es hier oben schon deutlich angenehmer als im Tal ist, so bleibt es doch sehr warm.
Während wir also planen, als Rückweg die lange Tour rund um die Sonnwendwand zu nehmen (statt direkt „gerade“ runter wie die Massen), stelle ich erschreckt fest, dass ich anscheinend die Uhr nicht korrekt auf die Ladestation gelegt hatte – nur 18% Rest und die Ringe wollen geschlossen werden. Somit geht es dann recht zügig zurück zur Bergststation und von da raus aus dem Trubel und in einem sehr langen Bogen (insg. rund 3,5 Stunden) rund um die Nachbarberge durch den Wald runter in ein Tal, wo wir (korrekt auf dem „Weg“) quer durch eine sehr gut gefüllte Kuhweide mit sehr interessierten jungen Kühen rüber zum Klausgraben laufen, von wo aus es durchgehend recht steil über einen Schotterweg bis ganz hinunter geht.
Erschöpft aber glücklich verabreden wir uns wieder mit der Verwandtschaft – diesmal soll es der Berggasthof Weingarten sein, welchen wir ja schon auf unserer Tour zur Ratzinger Höhe gefunden hatten und welcher auch schon das eine oder andere Mal von meinem Vater in früheren Jahren besucht wurde. Die Aussicht ist fantastisch!
Nicht so fantastisch waren dann leider Essen & Bedienung, die Liste der Fehler war lang und passte nicht zur tollen Lage – daher leider im Moment unter der aktuellen Bewirtschaftung keine Empfehlung.
Zurück und frisch geduscht am Wohnwagen wird noch eine Runde Uno gespielt – aber anscheinend haben es alle eilig und schießen mich in nur 6 Runden über die 500 Punkte… 😉
Zu Wasser, zu Lande und in der Luft
Heute schlägt der Sommer voll zu – die Temperaturen klettern weit über die die 30°C und somit ist es der perfekte Tag, um am Chiemsee eines der vielen Elektroboote zu mieten. Wir sind kaum mit dem Frühstück fertig, da kommt auch schon die Info vom Hafen (wo der Rest unserer Truppe im Hotel weilt), dass das nächste Boot unseres sein wird. Also geschwind ins Auto gesprungen und also wir ankommen können wir direkt ins Boot hüpfen.
Und was ist das für ein Rennboot – ganz, ganz gemütlich fahren wir auf den See hinaus und schauen uns Boote und Strände von der Wasserseite aus an. Zwischenzeitlich wird die Gelegenheit genutzt, die Leiter angebracht und ein sehr erfrischendes Bad genommen – Lou findet das alles etwas komisch und fordert durchgehend zur Rückkehr ins Boot auf.
Danach fahren wir gemütlich um Herren- und Fraueninsel, um danach gut durchgegart wieder am Hafen anzulegen, wo uns dann auch direkt das sehr gut passende Eis erwartet.
Im Anschluss geht es mit dem Auto rüber nach Bernau zum dortigen Minigolfplatz, denn ein wesentlicher Bestandteil dieses Urlaubs ist das Geburtstagsgeschenk für meine Mutter, welches eine Ballonfahrt ist. Und hier am Minigolf ist der Treffpunkt. Während also die Teilnehmer (neben meiner Mutter auch mein Vater) eingewiesen werden, fährt der Rest unserer Truppe schon mal rüber zum Startplatz und zückt dort die Kameras, um den dann dort stattfindenden Aufbau und Start mit vielen Bilder und Videos für die Ewigkeit festzuhalten.
Kaum verschwinden die Ballons hinter den Bäumen, fahren wir wieder zum Minigolfplatz und – oh Wunder – spielen eine schöne Runde (im Gegensatz zum Uno gestern viel erfolgreicher) und gehen noch zum Kneippbecken im angrenzenden Kurpark, bis unsere Ballonfahrer sichtlich glücklich zurückkehren.
Da es nun doch schon recht spät ist, haben die meisten Gasthöfe schon zu, aber die Tapas-Bar Hacienda in Prien hat noch einen Tisch für uns und Essen sowie Bedienung sind hervorragend.
Letzter Tag am Chiemsee
So schnell ist ein Urlaub vorbei und heute ist der Tag der Rückreise. Oder nein, so war es geplant, als ich noch mangels Erfahrungswerten dachte, ich würde mich für den Verbrauch gerne hinter LKWs in den Windschatten hängen. Aber es hat sich ja nun bereits herausgestellt, dass wir locker mit Tempomat 95km/h und mehr fahren können ohne die LKWs – und somit auch am Sonntag. Daher haben wir den Urlaub erfolgreich um einen Tag verlängern können und bleiben noch eine weitere Nacht hier.
Und womit könnte dieser letzte Urlaubstag besser beginnen als der Erkenntnis nach dem Frühstück, dass einer meiner Server defekt ist und EMails sowie die Folgen vom Camping Caravan Podcast nicht mehr erreichbar sind? An einem Samstag, wenn der normale Support nicht da ist? Nun ja, das ist eine andere, traurige Geschichte – nach dem erfolglosen Reparaturversuch (Headcrash der Platte…) bauen wir stattdessen erst einmal Vorzelt und Co. ab – dann haben wir die Arbeit getan und gegen Abend ist auch Gewitter angesagt.
Hiernach noch einmal rüber zum Supercharger (der ja in Bernau und damit praktisch in Sichtweite ist) und den Akku schon mal für morgen früh auf 98% geladen (dann war die Folge der Serie 24 auf Netflix zu Ende :)). Bernau ist heute sowieso das Ziel, wir fahren also danach noch ein bisschen in die umliegenden „Berge“, um uns die Beine zu vertreten und dem Hund auch ein paar Schritte und nasse Pfoten im Bach zu gönnen.
Danach geht es ein weiteres Mal zum Minigolf – eine Revanche wurde gefordert und der Rest der Familie, der heute nicht im Ballon fliegt, spielt auch mit.
Danach geht es als gemeinschaftlicher Abschluss hoch zur Seiseralm, welche einen wunderbaren Ausblick auf den Chiemgau hat und wo wir alle ein letztes Mal die bayrische Küche genießen. Wobei bei mir zwischen Bestellung und Essen noch eine spontane Fahrt zum Campingplatz und zurück liegt, denn als das angekündigte Gewitter eindrucksvoll am Chiemsee aufzieht fallen mir die Dachhauben im Wohnwagen ein, die auf voll offen stehen. Das war knapp.
Nach dem Essen geht es dann im Regen zurück zum Platz und wir zahlen schon mal die Rechnung, denn morgen früh soll es direkt zum Ende der Nachtruhe Richtung Heimat gehen.
Chiemsee > Berlin
Da wir gestern ja schon alles abgebaut haben, können wir heute in Ruhe aufstehen, den Wohnwagen anhängen und uns um Punkt 7:00 (Ende der Nachtruhe) leise vom Platz schleichen. Ich glaube, das war einer der eindrucksvollsten Momente, was der Unterschied zu einem Verbrenner ist. Man hörte nur leise das Knistern des Kies unter den Rädern und die anderen Camper konnten in Ruhe weiterschlafen.
Die Fahrt selber ist eigentlich unspannend, aber mir ist wohl bewusst, dass der eine oder andere Leser neugierig darauf ist, wie (bzw. ob überhaupt) ein solches Gespann eine solche Strecke fahren kann. Da wir ja schon am Tag des Tausches vom 495 UL zum 610 UL über 800km an einem Tag gefahren hatten und auch die rund 700km Berlin > Chiemsee problemlos verliefen, habe ich tatsächlich mittlerweile schon wieder aufgehört, jeden einzelnen Ladestop für mich zu dokumentieren. Daher vielleicht mal ein paar generelle Worte hier, wie die Fahrten geplant wurden und was dann unterwegs noch Besonderes passierte.
Generell ist für Fahrten mit einem elektrischen Auto der A Better Routeplaner die beste Anlaufstelle – man gibt sein Auto an, Start und Ziel und sonstige Präferenzen und man bekommt die optimale Route mit allen Ladestops genau aufgedröselt. Eigentlich braucht man das im Tesla aber gar nicht, denn das eingebaute Navi stellt man auf sein Ziel und wird dann automatisch an die passenden Supercharger geleitet. Mit einem schweren Anhänger ist das aber etwas anders, denn der Tesla kann ja nicht wissen, was genau da hinten dranhängt. Also plane ich die Fahrten so, wie ich es bei anderen Model X Fahrern mit ähnlich großen Wohnwagen gelesen hatte: Verbrauch auf 50kWh/100km bei 110km/h (bei 110 weil das der Parameter im Planer ist – daher auch ein übertrieben hoher Wert), Maximalgeschwindigkeit 95km/h und nehme die erstellte Route.
Die bisherigen Erfahrungen haben bereits gezeigt, dass die Schätzungen zumindest für einen 2020er Model X Long Range („Raven“) sehr konservativ sind – wir kamen bisher immer mit erkennbar mehr Restladung an, als der Planer meinte.
Unterwegs hatten wir ein (heftiges) Unwetter, wo man zeitweise erkennbar die Geschwindigkeit senken musste, einen längeren Stau und einmal beim Laden ein Treffen mit einem anderen Mitglied unserer Facebook-Gruppe „Electric Camping“. Der Routenplaner hat übrigens für die Rückfahrt 5 Stops eingeplant (hin waren es 4) – Dank der in Brandenburg etwas schlechteren Ausstattung mit Ladepunkten. Allerdings sind Erfahrung und Vertrauen jetzt schon so groß, dass ich mir selbst ausrechne, dass ich diesen Extra-Stop in Beelitz auch überspringen kann und trotzdem mit genug Restakku ankomme (was auch klappt). Die gesamte Reisezeit sind – inkl. Frühstück und Mittagessen – sind dann ziemlich genau 11 Stunden.
Basierend auf diesen nun recht vielen Kilometern werde ich beim nächsten mal weniger konservative Werte für den Verbrauch nehmen, gefühlt müsste man es vielleicht sogar mit nur drei Stops schaffen können.
Durchschnittsverbrauch (inkl. Starkregen) sind am Ende rund 37kWh/100km und damit voll im bisherigen Bereich – also sehr vorhersagbar und konsistent.
Prien am Chiemsee
Prien am Chiemsee
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