Elbsandsteingebirge 2018

In Arbeit…

Einmal um die Ecke

Wer bei uns so mitliest findet viele doch eher weitere Fahrten, aber diesmal machen wir von unserem Wohnort eher einen kleinen Sprung. Abfahrt zu Hause kurz nach 10:00 und schon gegen 13:00 Uhr erreichen wir unser Ziel: den Campingplatz Bergoase in der Sächsischen Schweiz. Bzw. wir sind kurz davor, denn die Zufahrtsstraße ist eher schmal und ein Wohnmobil vor uns (kein riesiges) schleicht die letzten Meter zum Ziel. Das sah nach einer ersten Ausfahrt aus, wenn man seinen Wagen noch nicht kennt.

Direkt vom Platz die Aussicht auf das Naturschutzgebiet

Aber zurück zum Campingplatz: Ausgesucht hatte ich den schon mehrmals, aber er war immer voll belegt. Er ist nämlich recht klein und dann ist die Sächsische Schweiz auch noch stark nachgefragt. Aber diesmal schon mitten drin im Herbst haben wir für diesen kurzen Trip ein Plätzchen bekommen. An der Rezeption ist alles schon perfekt vorbereitet, die Duschmarken liegen bereit und die Brötchen waren auch schon bestellt über E-Mail. Perfekter Service. Und die Lage vom Platz? Super, man ist direkt an der Grenze zum Naturschutzgebiet, direkt am Platz beginnen die Wanderpfade. Bei gutem Wetter kann man auch perfekt die Sandsteinformationen vom Platz aus sehen, heute allerdings ist es recht diesig, da muss man noch etwas genauer schauen.

Nachdem alles aufgebaut ist geht es noch auf eine erste kleinere Wanderung (so klein war die gar nicht) Richtung Beuthenfall und oben über den Panoramaweg zurück. Bereits diese ersten Kilometer zeigen uns sehr schön, was uns die nächsten Tage erwarten wird.

Aussicht auf der kurzen Runde am Platz

Aussicht auf der kurzen Runde am Platz

Aussicht auf der kurzen Runde am Platz

Es geht auch durch herbstliche Wälder

Zurück am Platz kämpfe ich erstmal noch etwas mit der Stromversorgung (über einen Münzeinwurf mit 1€/2KWh und das funktioniert eher so semi-gut).

Dann geht es noch zum Abendessen direkt zu Fuß in unseren Ort Mittelndorf in das Restaurant Am Weinberg, wo wir gutbürgerlich satt werden. Dort haben wir auch WLAN (auf dem Platz selber ist das mit dem Internet eher so eine Herausforderung) und laden uns noch schnell viele Geocaches auf das Telefon, die wir gleich auf dem Rückweg noch einsammeln können. Zurück am Wagen wird gemütlich der Tag beendet und wir sind gespannt auf die nächsten Tage.

Kirnitzschtal

Gestern haben wir ja schon mal eine kleine Runde am Rande des Kirnitzschtal gemacht, heute wollen wir uns das genauer anschauen und folgen einer Route aus dem Buch Wandern mit Hund, welches eine Tour beinhaltet, welche wir wiederum direkt vom Campingplatz / Mittelndorf leicht erreichen können – wir müssen im Wesentlichen erst einmal nur bergab ins Tal laufen. Ziel ist der Flößersteig, welchem wir Flußaufwärts folgen wollen.

Und auf dem Weg bergab finden sich gleich die ersten Beispiel über das, was diese Landschaft hier so prägt: die Felsformationen, welche sich wirklich überall finden, sind auch hier im Wald zu bestaunen.

Ein erster Fels

Überhängende Felsen

Kaum im Tal angekommen merke ich auch gleich, wie wenig ich bisher wirklich über diese schöne Region hier im Osten bisher wusste (ich war mal als kleines Kind hier – sehr lange her…). Denn im Tal sehen wir gleich mal eine Straßenbahn fahren und schnell stellt sich heraus, dass diese eine der bekanntesten Attraktionen hier ist. Ist schon komisch, so ein typischen Gefährt der Innenstadt hier mitten in der Natur zu sehen.

Eine alte Fahrschulbahn (leicht geschummelt an diese Stelle im Bericht, die steht am Wasserfall)

Wir folgen also dem Flößersteig, welcher (wie der Name schon erahnen lässt) immer am Fluss entlang durch das Tal verläuft, bis wir den Lichtenhainer Wasserfall erreichen. Hier ist es (im Gegensatz zu dem Weg davor) recht belebt, denn hierher fährt die Straßenbahn und hier will jeder den kleinen Wasserfall sehen, der per Schieber regelmäßig „angeschaltet“ wird. Wir haben Glück, es ist gar nicht so voll (das Wetter ist ja auch eher mittel) und wir kommen zufällig zwei Minuten vor der nächsten Aktivierung des Wasserfalls an.

Blick aus dem Tal

Große Felsen sind überall

Der Wasserfall bei unser Ankunft

Und schon fällt das Wasser

Danach geht es weiter am Fluss entlang bis zur Neumannmühle und von dort wieder raus aus dem engen Tal. Und ich schreibe enges Tal hier vor allem auch deswegen, weil man sich auch denken kann, dass es nun etwas steil aufwärts geht. Oben auf der Hochebene angekommen geht es dann entspannt Richtung des Panoramaweges. Das weniger an Steigung wird allerdings durch das Wetter getrübt, denn dieses schaltet erst einmal die Windmaschine ordentlich ein, bevor dann mehr und mehr Regen einsetzt.

Überall kleine, hübsche Hüschen

Die Architektur unterwirft sich der Natur

Es geht ordentlich aufwärts

Wir sind wieder aus dem Tal raus, haben den Überblick aber die Wolken…

Bei Ottendorf sind wir schon recht eingeregnet, durchgefroren und hungrig – nur um dann festzustellen, dass das örtliche Restaurant leider Ruhetag hat. Ich schaue verwirrt noch einmal auf die Uhr, aber ja, es ist Sonntag, der Tag, an dem ich eher nicht mit einem Ruhetag gerechnet hatte.

Kunst bei Ottendorf – und es wird immer nasser

Also stattdessen weiter auf dem Panoramaweg (auf welchem wir ständig Geocaches einsammeln, denn diese sind hier entlang der Route verteilt) weiter bis Lichtenhain, wo wir durchnässt sehr froh sind, dass der Berghof geöffnet hat und uns neben Essen&Trinken auch mit Wärme empfängt.

Kalt und nass

Kuscheln wärmt

Das Wetter bessert sich nicht – im Gegenteil werden die letzten Kilometer immer nasser und kälter (es ist Herbst, die Sonne geht wieder früher unter) und am Ende scheucht uns dann gar noch Graupel schnellstmöglich zum Campingplatz. Dort angekommen große Vorfreude auf eine warme Dusche – die Duschmarken sind zeitlich aber arg limitiert. Also einkuscheln und am TV noch etwas (mitgebrachtes) Netflix schauen. Und „klack“ ist der Strom aus. Wieder raus in die Kälte, mit dem Automaten gekämpft, der am Ende nur einen Euro frisst (somit ist klar, dass der Strom wieder bald ausgehen wird) und dann aber gefreut, dass die Heizung funktioniert.

Rosenthal-Bielatal

Heute am Morgen war der Strom schon wieder weg. Dieser komische Automat mit Münzeinwurf macht mir sichtlich Kopfschmerzen – und da der Strom irgendwann in der Nacht ausging ist nun das iPhone (und damit insb. OpenStreetMap sowie die Geocaching-App) nahezu leer. Ich habe mir später dann einige Euro erstatten lassen, finde diese Automaten aber den größten Schwachpunkt des (ansonsten herrlichen!) Platzes.

Wie auch immer, heute geht es mit dem Auto nach Rosenthal-Bielatal um von dort eine etwas größere Runde durch die typischen Felsformationen anzugehen. Das Wetter ist zwar eher nicht so dolle (4°C mit leichtem Nieselregen), aber das führt auch dazu, dass 100% aller Parkplätze am Ziel frei sind. Wir wandern also los und sehen einige spannende Felsformationen. Nun frage ich mich, wie ich das am besten in Worte fasse, aber wieder einmal ist es wohl einfacher, hier Bilder sprechen zu lassen. Dummerweise finde ich wenige bis gar keine einzelnen Links zu den Felsen, immer nur gesamte Wanderrouten. Daher muss ich Euch heute leider eine intensive Verlinkung jedes einzelnen Felsens schuldig bleiben 🙁

Also, erster Halt mit vielen Fotos ist der Nachbar.

Rund um den Nachbar

Rund um den Nachbar

Rund um den Nachbar

Weiter geht es zum Sachsenstein. Dessen Leitern wirken schon auf den ersten Blick von unten eng, aber nachdem man dann oben ist hat man sich durch noch engere Lücken gequetscht als gedacht – einen Rucksack kriegt man da teils nur noch schwierig durch.

Der Sachsenstein

Da geht es hoch

Und so eng wurde es weiter oben

Es geht weiter vorbei an der Ottomühle zur Bennohöhle.

Überall tolle Aussichten

Überall tolle Aussichten

Auf dem Weg

Die Bennohöhle

Die Felsen rund um die Höhle

Danach wird die Seite des Tals in einem großen Bogen gewechselt und es geht über den Großvaterstuhl und den Kanzelstein wieder zurück.

Die Schwedenhöhle – Frauchen ist verschwunden

Großvaterstuhl

Großvaterstuhl

Letzte große Attraktion ist Herkules bzw. die Herkulessäulen, eine bizarre Gruppe von Felsen.

Herkules

Herkules

Herkules

Herkules

Herkules

Fast zurück am Ausgangspunkt findet sich ein Restaurant mit Aussicht auf den Nachbarn (welchen wir ja am Start erwanderten) bevor es wieder zurück zum Platz geht. Nach der vielen feuchten Kälte wäre jetzt eine lange, warme Dusche das richtige, aber die Duschzeiten sind wie schon geschrieben eher kurz. Generell sei gerade auf dieser Tour die Nutzung von OpenStreetMap (gibt unzählige Apps dazu, ich selber verwende maps.me), da dort jeder Pfad eingezeichnet ist und auch jeder Felsen mit Namen (und da waren viel mehr als die, die ich jetzt hier aufgezählt habe). Und man kann sich die Karten runterladen für Offline-Nutzung – Handyempfang ist dort häufig eher schwierig…

Großer Zschirnstein und Zirkelstein

Was für ein Sturm war das in der Nacht. Der ganze Wohnwagen hat gewackelt und es war eine extrem gute Idee, dass wir die Markise vorher schon eingefahren hatten. Der benachbarte Urlauber hatte sein Vorzelt zwar extra noch mit der Sturmabspannung gesichert, aber am Ende stand er mehrere Stunden draußen im Dunkeln und hielt sein Zelt von Hand fest. So hatte er sich das bestimmt nicht vorgestellt.

Wie so oft nach einem Sturm wechselt danach das Wetter und als wir am Morgen aufstanden begrüßte uns doch tatsächlich die Sonne bei angenehmen 18°C (und weiter starker Wind, aber keine Sturm mehr).

Das war weder die steilste noch engste Stelle

Nach dem Frühstück ging es dann heute nach Reinhardtsdorf-Schöna und von dort als erstes zur Wildbrethöhle, bevor es dann hoch zum zentralen Ziel des Tages ging: dem Großen Zschirnstein (die höchste Erhebung des Elbsandsteingebirges).

Eine von vielen Höhlen

Eine von vielen Höhlen – der Wildbret

Oben angekommen machen wir bei ordentlich Wind (der Felsen am Ende ist ja frei von Bäumen) viele Fotos und sammeln natürlich auch hier einen Geocache ein.

Auf dem Weg hoch zum Großen Zschirnstein

Aussicht vom Großen Zschirnstein

Aussicht vom Großen Zschirnstein

Nach einer genossenen Pause geht es an den Abstieg und wir peilen als nächstes noch den Zirkelstein. Während wir diesem so immer näher kommen bauen sich beachtliche Wolkenformationen hinter uns auf, welche uns befürchten lassen, dass es noch sehr nass werden könnte. Aber wir sind schnell genug und erreichen den Zirkelstein zu einem Zeitpunkt, wo dort sogar die Sonne scheint und so geht es mit allen Hunden hoch, um auch hier den Ausblick zu genießen.

Aussicht vom Zirkelstein

Schmale Wege führen nach oben

Aussicht von oben

Das war weder die steilste noch engste Stelle

Danach wäre zwar noch die Kaiserkrone als weiteres Ziel möglich gewesen, aber das sich immer bedrohlicher aufbauende Wetter lässt und diesen Abstecher streichen und wir wollen lieber in Schöna einkehren gehen. Daraus wird dann aber nichts, denn hier mag man keine Hunde und somit muss ich meine Euro leider behalten und weine dem Restaurant daher auch keine Träne nach.

Stattdessen geht es zurück zum Auto, mit welchem wir uns Richtung Wohnwagen aufmachen und dabei unterwegs noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, Bargeld organisieren und dann in Mittelsdorf ein lecker Essen bekommen (Gasthaus Zirkelstein, dass hätte Dein Umsatz sein können…).

Zurück am Wohnwagen planen wir die letzte Wanderung morgen. Eigentlich fehlt uns ja noch die große Attraktion der Bastei, aber zum Einen ist morgen Feiertag (es wird also sehr, sehr voll) und zum Anderen werden wir dann schon wieder den Wohnwagen am Haken haben und damit ist die Frage, wie das mit dem Parken dort klappt. Also einen Plan B gefasst.

Eine Abschlussrunde

Heute ist also dieser Kurzurlaub auch schon wieder zu Ende. Aber am frühen Morgen werden wir überrascht von bestem Wetter, die Sonne strahlt vom blauen Himmel und so nutze ich gleich die Gelegenheit, unseren wunderbar gelegenen Campingplatz auf weiteren Fotos zu verewigen.

Danach fahren wir zu einem Wanderparkplatz bei Saupsdorf. Da wir früh unterwegs sind ist auch noch mehr als genug Platz für unser Gespann und ich kann es in Ruhe am Ende des Platzes so einparken, dass ich wirklich keinen störe, da das Heck schon dort überhängt, wo keiner sein Auto mehr hinstellen würde.

Von hier aus geht es auch eine relativ kurze Tour (wir sind gut. 3 Stunden unterwegs) zur Kleinsteinhöhle und von dort über die Felder oberhalb des Tals bis zum Arnstein. Auch hier kommen die Hunde natürlich wieder mit nach ganz oben, was wie so oft einige Wanderer verwundert, die selber schon Schwierigkeiten haben, die teils engen und steilen Stellen zu passieren.

Unten im Tal geht es dann recht schnell wieder zurück zum Auto, welches mittlerweile gut mit anderen Autos umstellt ist, und dann geht es durch das ganze Tal bis Bad Schwandau und von dort Richtung nach Hause, wo wir schon um 16:45 Uhr eintreffen.

Das Elbsandsteingebirge hat uns bestimmt nicht das letzte Mal gesehen, es gibt noch einige Ecken, die wir erkunden müssen.