Harz 2019

Auch 2019 sind wir wieder zu einem Kurztripp in den nahen Harz gestartet. Diesmal ging es in den touristisch relativ weniger erschlossenen Südosten, wo wir einen kleinen Campingplatz fanden, der wirklich mitten im Wald an einem See lag.

Geocaching und Harzer Wandernadel waren wieder die Hauptwegführer, welche uns an die verschiedensten Orte führten, teils voll in den Ströme der anderen Urlauber, teils ins Nirgendwo.

Anreise mit Zwischenstopp

Wir hatten die Tage zuvor schon soweit möglich alles vorbereitet, so dass wir heute nach 16:00 Uhr auch direkt starten konnten. Aber wie das so ist, wenn man denkt, das alles vorbereitet ist bei der ersten Tour des Jahres, so fehlt am Ende doch wieder etwas. Diesmal habe ich die Klochemie vergessen, die wunderbar frostsicher im Keller gelagert den Winter verbracht hat.

Aber in modernen und Dank Google Maps findet man fast auf der Strecke noch einen offenen Laden für Campingbedarf, welcher auch bis 18:00 Uhr geöffnet hat (es ist bereits 17:30 Uhr). Also die kleine Extraschleife genommen und um 17:45 Uhr dort angekommen. Offensichtlich will man gerade schon zumachen, die Kasse und das EV-Terminal sind auch schon runtergefahren. Aber wir bekommen trotzdem noch die Gelegenheit die Flaschen zu kaufen und auch zu bezahlen.

Am Platz Bremer Dammteich kommen wir dann gegen 19:15 Uhr an, ein kleiner Platz im südlichen Harz mit einem Rest Ost-Charme und freier Platzwahl auf der Campingwiese. So finden wir unseren Platz direkt am Wald, wo wir nicht nur die Markise ausfahren, sondern auch erstmals die beim Kauf schon im Wagen befindlichen Seitenwände ausprobieren. Danach wird mit Hilfe der Außenleuchte des Wohnwagens noch gegrillt.

Für den ganzen Urlaub wird unsere dieser Platz inkl. Allem (also auch Duschen, Kurtaxe und den Hunden) 105€ kosten.

Es wird gestempelt

Heute steht ganz im Zeichen der Harzer Wandernadel – wir planen mit Hilfe unseres Büchleins eine Tour mit insgesamt 6 Stempelstellen und fahren dafür 45 Minuten bis nach Ilsenburg. Dort herrscht am Wanderparkplatz aber schon volles Chaos, alle Plätze sind belegt und die ersten parken schon kreativ in der eigentlich komplett verbotenen Nachbarschaft.

Wir fahren etwas zurück und finden am Kloster noch einen großen und sogar kostenfreien Parkplatz, wo wir ungeplant auch gleich noch einen Sonderstempel am Klostergarten im Buch verewigen können.

Kloster Ilseburg

Durch eben diesen Klostergarten und am Wasser entlang geht es zum eigentlichen Startpunkt der Tour – dem Borkenkäferpfad. Dieser hat laut maps.me den „Namen“ „Weg gesperrt“, aber wir schwingen uns trotzdem die recht steilen S-Kurven den Berg hinauf und fanden außer ein paar gefällten Bäumen, welche über den Weg liegen, nichts, was uns aufhalten könnte.

Am oberen Ende des Borkenkäferpfades

Oben angekommen warten dann sowohl der erste Geocache als auch der erste reguläre Stempel schon sehnsüchtig auf uns. Von dort geht es immer wieder rauf uns runter an mehreren Stempeln entlang, viel davon auf dem ehemaligen Grenzstreifen. Nahezu am obersten Punkt findet sich eine Hütte mit Getränken für uns, auch wenn eine Frage nach Light-Getränken eher mit Verwunderung verneint wurde – dafür gab es dann aber auch hier wieder einen Stempel.

Frosch oder Schildkröte?

Blick vom Harz ins Flachland

Stempel über Stempel

Blick von oben

Der allgegenwärtige Grenzweg

Von hier geht es nun wieder abwärts und auf Grund vieler Reviews anderer Wanderer nehmen wir hierzu die Stecke über die Ilsefälle, welche als „beste Aussicht überhaupt“ beschrieben wurden. Ich weiß nicht, welche Wasserfälle diese anderen Wanderer im Leben schon so gesehen haben, wir waren eher unterwältigt.

Ilsefälle

Am Ende der Ilsefälle angekommen spontane Entscheidung noch eine weitere Extrarunde wieder den Berg hinauf zu drehen und auch den Stempel am Ilsestein einzusammeln. Oben angekommen haben wir uns auch noch ein Eis verdient, denn schließlich hatten wir den ganzen Tag Sonnenschein mit über 20°C und sind in Summe dann 25km gewandert.

Und noch einmal hoch

Der lohnende Abschluss

Zurück am Platze wurde der Grill ein weiteres Mal angeworfen.

Osterfeuer und mehr

Nach den vielen Kilometern und Höhenmetern von gestern sagen die Füße eigentlich Aua und die Ferse sah auch schon mal besser aus, aber natürlich geht es auch heute wieder auf eine Runde. Aber bevor wir starten wollen wir auch den Stempel nicht vergessen, der direkt am Campingplatz liegt und umrunden einmal den Dammteich.

Bremer Dammteich

Das Navi will uns zu unserem Ziel (wie auch gestern schon) um den Harz herumführen, ich will aber mehr vom Harz selber sehen und fahre alternativ quer durch. Und Dank einiger „interessanter“ Umleitungen bekommen wir so viele nette, kleine Orte zu sehen, bevor wir am Ende Treseburg erreichen.

Hier ist der Wanderparkplatz aber schon mit dem Holz für das Osterfeuer besetzt und einige Kinder proben dort auch Ihre Lieder und einen Tanz für später. Somit gibt es in dem kleinen Dorf nicht viele Möglichkeiten und der Parkplatz des Hotels wird unser Platz. Von dort wollen eigentlich direkt mit der Wanderung an der Bode beginnen, finden hier aber erst einmal eine weitere Sperrung, die uns für die ersten Meter auf die Straße zwingt, bevor es dann an der Furt und dem tollen Hotel Bodeblick auf die eigentlichen Wege führt.

Hübsches Hotel

Es geht immer wieder rauf und runter und dann einmal ordentlich anstrengend hoch zum Bösen Kleef (mit Stempel). Von dort dann auf nahezu waagerechten Wegen zum zweiten Stempel und einem Restaurant mit kühler Cola für uns.

Hexen gibt es hier überall

Blick vom Bösen Kneef

Weiter geht es dann tendenziell wieder abwärts bis zur Straße, der wir bis zum Fummeltunnel folgen (ja, der heißt so), welcher uns (nach weiterem kurzen aber steilen Anstieg) zur Wilhelmshöhe bringt. Danach müssen wir nochmal kurz zurück zum Tunnel, denn da wartet noch ein Geocache auf uns. Dadurch müssen wir den kurzen Anstieg gleich noch einmal nehmen, bevor es wieder runter über den Hügel zum Auto geht.

Blick von der Wilhelmshöhe

Jetzt muss langsam auch mal gut sein

Von hier aus geht es nun weiter zum zweiten Tagesziel Quedlinburg, wo wir uns zum einen die wunderschöne Altstadt ansehen wollen, aber auch die nunmehr verdienten bronzenen und silbernen Wandernadeln an der Tourist-Info einsammeln.

Die Altstadt schauen wir uns intensiver an als geplant, da wir offenbar genau in das zeitliche Loch gefallen sind, wo man nicht mehr oder noch nicht warmes Essen bekommen kann.

Der Marktplatz

Der Marktplatz

Gäschen am Marktplatz

Gäschen

Schmale Wege

Durchzogen von einem Kanel

Am Ende essen wir Flammkuchen in einem Restaurant mit dem charmanten Namen Himmel & Hölle und danach noch auf ein Eis am zentralen Marktplatz, wo man uns gefühlt auch fast wieder rausfegen möchte, denn hier wird um 18:00 Uhr geschlossen.

Zum Abschluss geht es dann noch hoch zum Schloss, welches sich tatsächlich als Höhepunkt herausstellt und sogar ein Restaurant mit ganztägig warmer Küche geboten hätte.

Das Schloss

Das Schloss

Weg zum/vom Schloss

Auf dem Rückweg werden dann noch die Getränkevorräte aufgestockt, bevor wieder am Platz eintrudeln. Dort ist auch schon alles bereit für das Osterfeuer und aufgebauten Grill und so klingt der Abend dann gemütlich aus.

Osterfeuer am Campingplatz

Rauf und runter immer wieder

Heute wollen wir mal nicht so weit zu unserer Tagestour fahren und starten daher bei Bad Suderode. Aber vorher war der Osterhase da und hat ein Garmin GPS versteckt, welches man als Geocacher ja wohl fast schon haben muss, wenn man so liest, was die „Profis“ so machen. Kaum ausgepackt fehlen die passenden Batterien, also noch ein Zwischenstop an der Tankstelle, bevor wir unten in einem kalten Tal starten.

Die Anreise auf einer frühlingshaften Allee

Unten im Tal gibt es wieder einmal Bergbau

Dieses Wasserrad fand Lou interessant

Es geht das Tal entlang stetig aufwärts mit einem kurzen, steilen Stück zum Stempel. Auf diesem Teil der Route probieren wir das Garmin aus und stellen fest, dass dessen Bedienung gefühlt eine Katastrophe ist. Ich hatte extra unzählige Tests und Kommentare gelesen und mich für dieses Model entschieden, aber ohne Anleitung wird das so erstmal nichts. Also wieder weggepackt und weiter wie bisher per iPhone auf dem Grenzweg. Es geht dann einmal in ein Tal und auf der anderen Seite wieder hoch für einen Stempel – nur um das dann gleich wieder auf dem Rückweg nochmal zu machen.

Wieder haben wir es nach oben geschafft für ein Foto

Als letztes Wanderziel des Tages geht es noch zu einem Aussichtsturm, an welchem wir einen anderen Stempel-Sammler finden, der aktuell sein drittes Heft füllt uns eröffnet, dass man mit erworbener Nadel bei manchen AOKs einen Bonus erhalten kann (wegen des Fitnessgedanken).

Der Turm

Das Panorama vom Turm aus gesehen

Auch zeigt sich so langsam, dass die Hunde langsam genug haben und so sammeln wir noch schnell den Stempel bei St. Cyriakus in Gernrode ein und finden dort ein kleine Eiscafé.

Das Gotteshaus

Eis!

Wieder am Platz wird noch einmal intensiv die Anleitung des Garmin gelesen und im Internet nach praktischen Tipps geforscht. Nach einiger Zeit steht die Entscheidung fest: Garmin wieder in den Karton und zurück – das ist weit weg von dem, was man (ich) so vorgestellt hat, wie das funktioniert.

Zum Abschluss des Tages vom Platz aus noch zum Bärendenkmal, wo ein weiterer Stempel wartet, bevor der Tag mit Grillen und Stranger Things sein Ende findet.

Bärendenkmal

Bergmannstieg und andere Wege

Wir hatten gestern den Betreiber noch gefragt und können den Wagen auch bis zum Nachmittag stehenlassen. Daher bauen wir schon mal alles ab und lassen ihn erstmal alleine, damit wir noch eine letzte Runde 25 mit zwei Stempeln in der Umgebung machen können.

Nach nur 15 Minuten Anfahrt stehen wir bei Stecklenberg und laufen das Tal hinauf. Bald kommen wir an den Bergmannsstieg, eine heftige, felsige Steigung, welche einem den Atem raubt.

Eigentlich geht es überall nur hoch

Oben geht es dann waagerecht weiter bis zum Glockenstein – und damit der erste Stempel. Auf dem schönen Waldweg zurück aber Außenrum über die Sommerklippen – tolle Location abseits der Ströme und gleich noch Geocache bei Winde.

Aussicht auf der Sommerklippe

Alte Bergbauausrüstung – heute schönes Detail

Immer noch die Sommerklippe

Es geht wieder halb ins Tal runter, bevor es dann hoch zur Vorburg Lauenburg geht (Cache & Stempel). Von da nur wenige Schritte durch den Burggraben zur Burg selbst. Dort findest sich auch ein Schwert in einem Fels, welches ich überraschenderweise nicht herausgezogen bekomme.

Wasser und wir gehen abwärts

Lauenburg

Lauenburg

Aussicht vom Turm

Lauenburg

Das Schwert wollte nicht mit

Im Bogen geht es zurück zum Parkplatz, ein letzter Cache wird eingesammelt und dann zum Gasthof zum Bären. Dort gibt es Spargel aber als Vegetarier nur Pommes, die eher hart wie Chips sind. Aber lecker dafür mit Knobi-Sauce dazu.

Zurück am Platz wird der Wohnwagen wieder angehängt und dem Navi nach quer durch die Lande zur A14 und dann A2. Auf der A10 Stau noch ein Stau bei Potsdam, den wir umfahren über die Beelitzer Spargelstraße. Um 18:30 sind wir wieder zu Hause