Harz (Kreuzeck) 2021

Dieses Jahr mussten wir lange auf den ersten Campingurlaub warten – bedingt durch Corona und andere Umstände dauerte es tatsächlich bis August, bevor es endlich losgehen konnte. Da es auch „nur“ zwei Wochen sein konnten, haben wir die kurze Anfahrt in den Harz gewählt und diesmal den Westen unter die Wanderschuhe genommen.

Auf in den Westharz

Lange haben wir auf diesen Urlaub warten müssen. Aber heute geht es in den Harz – nicht nur als Kurztripp wie bisher (siehe 2018 und 2019), sondern als richtiger Urlaub von zwei Wochen. Wir zielen auf eine Ankunft nach der Mittagspause des Platzes und fahren daher sehr moderat erst gegen 10:00 Uhr los. Erster Zwischenstop ist dann der Supercharger in Hohenwarsleben (bei Magdeburg), den wir mit durchgehenden und sehr kräftigem Gegenwind mit einem ungewohnt sehr hohen Verbrauch von 45kWh/100km erreichen (so ein größerer Wohnwagen ist halt ein tolles Segel…).

Abfahrt

Ungewöhnliche Verbräuche

Eigentlich kennen wie diesen Supercharger gut (auch mit Wohnwagen), aber mittlerweile wurde hier mit Betonklötzen aufgerüstet, damit die LKWs nicht außerhalb des bezahlten Bereiches parken, was leider auch das Abstellen des Wohnwagens etwas verkomplizierte. Aber es findet sich immer ein Plätzchen.

Eigentlich wäre dieser kurze Stop schon ausreichend gewesen, wir würden aber genau in der Mittagspause eintreffen und wollen Akku bei Ankunft auch möglichst voll haben, daher fahren wir einen Umweg über Seesen für einen zweiten Supercharger sehr nahe am Ziel (im Nachhinein hätte es das nicht gebraucht, siehe die weiteren Tage und das Laden während des Urlaubs). Der Wind blieb übrigens konstant, der Verbrauch wurde daher auch nicht weniger.

Nachdem der Akku am V3 recht vollgepackt ist (übrigens viele Teslas da, aber niemand muss warten – ganz anders an der Tankstelle und McDonald’s, dort herrschen Stau und Chaos) sind es nur knapp 30 Minuten hoch in den Harz zum Platz in Kreuzeck. Übrigens in einem Ort dabei eine Strecke steil aufwärts für bestimmt 300m gerade mal einspurig (gesperrt für LKW), da muss man nicht unbedingt Gegenverkehr haben.

Nach dem freundlichen Empfang an der Rezeption erhalten wir Platz 186, welcher in unseren Augen zu den Top-Plätzen gehört. Der Wohnwagen ist schnell eingeparkt und hat nun auch nur eine kleine Schramme mehr (ups…) und Vorzelt + Zubehör ist in Rekordzeit aufgebaut – der Urlaub kann beginnen.

Eingeparkt

Die Aussicht von unserem Platz

So gehen wir erst einmal die nächste Umgebung erkunden und wandern an den Grumbacher Teichen (an einem davon ist unser Platz) bis hinunter nach Hahnenklee, bevor der Grill wieder in Betrieb genommen wird und wir den ersten Urlaubstag gemütlich beim Lesen ausklingen lassen.

Der Teich und der Campingplatz

Unser Platz – mit etwas Mühe findet man unseren Wagen

Hahnenklee

Grillen mit Aussicht

In langem Bogen zur Wolfswarte

Heute werden die Wanderschuhe richtig eingeweiht. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es mit dem Auto nach Altenau, wo wir unsere Tour auf einem Wanderplatz beginnen.

Gleich zu Anfang geht es eine Weile direkt aufwärts, aber dann biegen wir auf den Dammweg ab und dieser ist durchgehend nahezu waagerecht, da er angelegt wurde, um Wasser im Harzer Wasserregal umzuleiten. Hier finden sich auch die ersten beiden Stempel für die Harzer Wandernadel (nach unseren beiden Kurztripps bisher waren wir bei 22 Stempel, daher erreichen wir mit dem nun 24. Stempel direkt die goldene Harz Wandernadel).

Dem Dammweg folgen wir eine ganze Weile

Der erste Stempel des Urlaubs

Es wird dann etwas mehr Klettern und nebenher folgen noch Stempel 25 und ein Sonderstempel, bevor es erst Richtung Torfhaus und dann zur Wolfswarte nahezu konstant aufwärts geht. Hier haben wir die beste Aussicht (und natürlich auch einen Stempel).

Ab hier wird der Weg schwieriger

Heidelbeeren – Lou fühlt sich wie in Schweden

Weg unten links ist ein Sonderstempel – oben links der normale und wir müssen nach rechts

Sonderstempel mit mahnenden Worten

Da oben am Felsen

Wolfswarte

Der Harz von der Wolfswarte

Von nun an geht es lange auf einem Forstweg die gerade erst gewonnenen Höhenmeter wieder runter (ich erwähne mal jetzt nicht immer alle Stempel – da war noch einer ;)), bevor es dann wieder auf dem bekannten Dammweg zurück zum Auto geht.

Wer Lust hat kann Wasser schöpfen

Zurück am Platz hatten wir im dortigen Restaurant „Schoko“ schon Plätze reserviert und konnten sehr lecker essen.

Türme um den Platz

Heute wollen wir uns bei schlechter werdendem Wetter die weitere Umgebung des Platzes erwandern und starten direkt vom Wohnwagen hoch auf den anliegenden Bocksberg mit all seinen Attraktionen. Wir lassen diese allerdings heute und bei dem Wetter alle links liegen und gehen direkt auf der der anderen Seite wieder runter, bis wir (wieder) den Liebesbankweg treffen, dem wir dann erst einmal bis Auerhahn folgen.

 

Die Türme des Bocksberg

Zentraler Knotenpunkt für den Tourismus

Blick aus dem Harz heraus

Eine / die Liebesbank

Ab hier geht es nun bergan zum Schalker Turm (ein überraschend kleiner Aussichtsturm) und von dort in einem langen Bogen über Festenburg zurück zum Platz. Im Nachhinein wird das heutige Konzept (in der Wetter-App die Stunden raussuchen, in welchen es nicht regnet) fast jeden Tag wiederholt werden.

Blick vom Schalker Turm

Wälder und Berge

Nun zieht es uns erst einmal nach Clausthal-Zellerfeld, denn dort gibt es nun wirklich die goldene Harzer Wandernadel an der Touristinfo, kostenlosen Strom, einen Supermarkt und eine hervorragende Pizza. Letztere können wir nur drin essen, denn draußen schüttet es gewaltig. Da das Restaurant gerade umgebaut gibt es genau einen Tisch, den wir dann auch direkt bei Öffnung bekommen.

Da ist die goldene Nadel

Kostenloser Strom

Marktkirche Clausthal

Der Tag klingt dann im trockenen und warmen Wohnwagen bei einem Hugo (light) aus, der auf gute Nachrichten von der Arbeit angestoßen wird.

Prost

Die Umgebung von Clausthal-Zellerfeld

Heute steht die Gegend südöstlich von Clausthal-Zellerfeld auf der Agenda. Wir fahren mit dem Auto nach Buntenbock, wo wir im Ort direkt parken können.

Der Anfang der Runde ist geprägt von nahezu ebenen Wegen, Heidelbeeren und (natürlich) einem Stempel.

Heidelbeeren gibt es am Anfang sehr viele

Lou im Glück

Kleiner Rundblick

Die Runde wird von uns dann etwas erweitert, um einen weiteren Stempel zu mitzunehmen – leider sind durch Holzfällungen unsere eigentlich geplanten Wege versperrt und so geht es oben vom Berg runter ins Tal und dann wieder rauf. Auch hier ist dann der Weg mit gefällten Bäumen versperrt und nur auf abenteuerlichen „Wegen“ kommen wir endlich am „Schmidts Denkmal“ an, das am Stempel liegt. Zurück gehen wir dann auf Grund de versperrten Wege noch etwas weiter außen herum, um nun auf breiten Forstwegen zu einem Dammweg zu kommen.

Forstwirtschaft ist hier überall schwer am Arbeiten

Hier geht es oberhalb des Rückweges an einem alten Damm entlang

Der Dammweg wird ein Stück erwandert bis zur Huttaler Widerwage, von dort geht es gleich wieder zurück, damit wir in einem weiteren Bogen auf dem ursprünglich geplanten Weg (wieder mit einer kleinen Umleitung wegen Holzfällung) über den aus dem Camping Caravan Podcast bekannten Campingplatz Prahljust zurück zum Auto.

Einer der allgegenwärtigen Seen

Mit Grüßen an den CCP

Was uns zunehmend auffällt sind die vielen geschlossenen und leicht verfallenen Hotels – angeregt dadurch werden wir neugierig und schauen uns die lokalen Immobilienpreise an, die (insb. aus Sicht des aktuellen boomenden Berliner Umlandes) unfassbar günstig erscheinen.

Goslar und Bergbau

Die letztere Nacht hat es ordentlich geschüttet und am Vormittag bleibt es erst einmal dabei. Daher wird nach dem Frühstück heute erst einmal Kniffel ausgepackt, bis sich das Wetter etwas beruhigt. Erst etwas später geht es daher (noch immer leichter Nieselregen) nicht zu weit weg, wir fahren runter nach Goslar. Am Campus des Energie-Forschungszentrum Niedersachsen gibt es massig kostenlose Ladeplätze, alle mit Type 2 sind allerdings belegt, so wird das Notladekabel ausgeworfen und über Schuko geladen.

Direkt von hier gehen wir bergan in ein frisch von Schüler aufgeforstetes Gebiet (Sonderstempel) und dann rüber hoch auf den Berg über Goslar. Auch hier (wie gestern schon) werden wir mehrmals durch Holzfällarbeiten vom rechten Weg abgebracht und müssen daher einige Extrabögen machen, bis wir am Ende oben auf der Schutthalde des Bergwerks Rammelsberg stehen (ein Weltkulturerbe).

Wir starten oberhalb von Goslar

Rundumsicht von der Hütte (Stempel)

Blick auf das Bergwerk von oben

Nach dem obligatorischen Stempel hier steigen wir recht steil durch den Schutt ab und erreichen das Bergwerk, wo wir eigentlich ein Eis essen wollten. Aber wer keine Hunde hereinlässt, der lässt auch uns nicht herein.

Zwischenebene der Schutthalde

Hier queren wir die Schutthalde

Das Bergwerk kommt näher

Beeindruckende Geschichte

Noch gar nicht so lange außer Betrieb…

Da der Regen langsam wieder loslegen will geht es nun statt weiter in der Natur in die Innenstadt von Goslar, welche wirklich ein tolles und nicht vom Krieg verwüstetes Mittelalter-Ambiente verströmt. Wir stärken uns während eines kräftigeren Schauers im Brauhaus Goslar, bevor wir die kleinen Gässchen erkunden und dann zurück hinauf zum (nahezu vollen) Auto wandern.

Die ersten Eindrücke von Goslar

Mittelalter ist allgegenwärtig

Der zentrale Platz

Kloster

Hallo

Neu auf alt

Wir hatten noch einen Stempel auf der anderen Seite von Goslar entdeckt, so fahren wir noch an den Fuß des Sudmerberg, wandern diesen hoch und nach einem Blick von der Sudmerberger Warte beenden wir unserer Wanderungen heute.

Die Sicht vom Turm

Ein letzter Schwenker über Kaufland, bevor nach einer benötigten Warme Dusche am Platz den Tag ausklingen lassen.

Romkerhall und faszinierende Felsen

Wir haben heute eine spannende Tour in unserem Wanderbuch herausgesucht, die ihren Start- und Endpunkt im Königreich Romkerhall hat (dazu später mehr). Wir halten etwas abseits auf einem Wanderparkplatz und erweitern direkt zum Start die geplante Runde und nehmen die Aussicht (und den Stempel) der Ahrendsberger Klippen mit. Nach einem insb. im letzten Teil steilen, glitschigen und engen Aufstieg genießen wir kurz den Rundumblick, bevor es dem gleichen Weg bis zu einer Abzweigung zurückgeht.

Der Aufstieg

Aussicht von den Ahrendsberger Klippen

Es geht den gleichen, steilen Weg wieder runter

Ab hier machen wir einen langen Bogen (um möglichst nicht zu viele Höhenmeter zu verschwenden) durch das menschenleere Tal der Romker, der uns am Ende wieder auf die eigentlich im Buch beschriebene Route an der Feigenbaumklippe führt. Und auch andere spannende Felsformationen finden sich hier (insb. auch die Mausefalle), definitiv ein Highlight der Umgebung (daher aber auch relativ vollen mit anderen Wanderern).

Felsen überall

Felsen überall

Mausefalle

„Königin der Welt“

Felsen überall

Treppenstein

Wir steigen nach all den tollen Felsen wieder hinab ins Tal der Oker, überqueren diese an der Marienwand und wandern dann über die Verlobungsinsel zurück nach Romkerhall.

Romkerhaller Wasserfall

Die „Geschichte“

Die Geschichte des „Königreich Romkerhall“ ist „interessant“ und geprägt von Tourismus, wir besuchen das „romantische Jagdschloss Hotel“ für etwas Eis, dass wir aber nur im Vorraum essen können, da gerade eine Busladung mit Besuchern ausgekippt wird, Unser Eindruck verfestigt sich hier eher auf ein etwas muffiges Gebäude, dass definitiv noch etwas Renovierung und Ordnung benötigen könnte. Hier würden wir eher nicht absteigen wollen.

Innerste Stausee, Bäume, Luchs, Jakob und ein Eis

Heute fahren wir zum nahegelegenen Innerste-Stausee und parken direkt vorne an der Staumauer. Wir überqueren diese und Wandern einmal komplett zum anderen Ende des Sees. Ab hier geht es dann konstant einige Höhenmeter aufwärts.

Innerste Stausee

Hallo

Wir haben uns hochgekämpft – Blick auf den See

Erstes Ziel ist ein Stempel am Luchsstein – die Stelle, an der der letzte Luchs des Herz getötet wurde (no comment…). Kurz davor stehen wir vor einer komplette Absperrung, der Zugang ist laut angehängtem Zettel nicht möglich.

Ihr dürft hier nicht durch

Wir geben aber nicht auf, laufen ein Stück zurück und dann in einem Bogen und über den Berg und durch den Matsch, nur um dann von der anderen Seite um 13:00 Uhr genau zum Feierabend einzutreffen – der Weg ist also gerade wieder frei und kommen doch noch zum Luchsstein.

Luchsstein doch noch erreicht

Weiter geht es zur Tränkebachhütte, hier treffen wir einen Harzer Wanderkaiser, der auch von seiner Wanderung des Jakobsweg erzählt – mit unseren im Schnitt 20km pro Tag diesen Urlaub beeindrucken wir hier sicherlich niemanden.

Tränkebachhütte

Blick von der Tränkebachhütte

Nun geht es lange nahezu waagerecht auf gleicher Höhe zurück und am Ende wieder runter zur Staumauer. Hier hat sich direkt hinter unserem Auto ein Eisverkäufer aufgebaut – na wenn er schon mal da ist…

Wir wandern mit Aussicht

Der See kommt wieder näher

Zurück an der Staumauer

Zum Abend geht es noch einmal ins Schoko, es müssen noch weitere spannende Gerichte probiert werden

Abendessen