Nach dem wirklichen tollen Ausflug zum Kjeragbolten ist heute bereits wieder die Weiterreise angesagt. Wir müssen uns in Richtung der Südküste bewegen, da die Fähre bereits vorab für übermorgen gebucht ist. Und das, wo das Wetter jetzt zunehmend alles gibt und der Sommer doch noch stattfindet.
Es geht auf eher (touristisch) unbelebten Straßen erst nach Süden und dann nach Osten. Auf der Karte* sah das wie nahezu gemütlich geradeausfahren aus, in Wirklichkeit gibt es sowas in Norwegen ja fast gar nicht. So geht es immer wieder rauf und runter über kleinere Berge mit mittleren Serpentinen und so langsam macht man sich Gedanken, dass die Bremsen, welche jetzt dann auch 50.000km auf dem Buckel haben (so gesehen Happy Birthday zum Auto) mit den rund 5 Tonnen Zuggesamtgewicht auch glücklich wären, wenn es mal neue Belege gäbe. Wie auch immer, die Fahrt geht nach Hornnes und je näher man dem Ziel kommt, desto mehr fühlt man sich wie in Schweden. Die Berge werden deutlich weniger hoch, die Felsen weniger steil, der Baumbestand wird immer dichter.
Der Campingplatz liegt am Ende auch noch an einem schön See und mit etwas Zirkeln wird der Hänger ein letztes Mal an einen eigenen Privatstrand eingepasst. Außerdem ein weiteres Beispiel des grenzenloses Vertrauen, welches hier überall zu finden ist: die Rezeption ist täglich nur von 19:00 bis 20:00 Uhr geöffnet, man sucht sich also selber seinen Platz, nimmt sich bereitgestellte Boote und ähnliches und bezahlt wird dann auf Vertrauensbasis. Und dazu Premiere: der Privatstrand ist sogar ein schöner Sandstrand.
Und gleich noch eine Premiere: im ganzen Urlaub in Schweden bin ich nicht einmal selber im Wasser gewesen (sondern habe nur heldenhaft Fotos von meinen beiden Mädels gemacht), aber heute geht es nicht nur rein, nein, es wird sogar bis zur gegenüberliegenden Insel geschwommen.
Danach wird der schon halb eingemottete Grill doch noch einmal ausgepackt aufgebaut, während man etwas mit den Nachbarn (aus dem Nachbarlandkreis zu Hause) ins Gespräch kommt. Also wird bei der nun anstehenden Fahrt zum Supermarkt nicht nur der eigenen Fleischvorrat aufgestockt, sondern auch noch etwas für die Nachbarn mitgebracht (denn die haben ein Wohnmobil, und das steht ja gerade…).
Am Strand wird der Sonnenschein genossen, Bücher gelesen und generell einfach einen Gang runtergeschaltet – reine Erholung so kurz vor Schluss.
Am Abend dann die unangenehme Überraschung: das MacBook Pro hat einen leeren Akku und lässt sich nicht mehr laden. Das kleine Lämpchen am Stecker geht nicht an und starten kann ich den Rechner somit natürlich nicht mehr. Was kann es sein? Netzteil, Akku oder Ladeelektronik sind die drei Verdächtigen – hoffentlich nichts Ernstes, habe ich doch gerade erst das FusionDrive durch eine 1TB SSD ersetzt und das RAM auf das Maximum von 16GB aufgerüstet. Und mit dem schwankenden Internet sind die letzten Uploads zu iCloud Fotomediathek (in dem Fall als Backup) auch nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand. Es darf gezittert werden.
*Karte: Übrigens ist eine sehr gute Idee, wenn man sich gute Straßenkarten besorgt. Erst recht, wenn man ein längeres und/oder breiteres Gespann über die Straßen bewegt. Denn Straßen sind hier (wie einige Male erwähnt) teils wirklich eng und unsere Karten (Südnorwegen und Norwegen Mitte) haben das nicht zu unterschätzende Feature, dass Straßen, welche nicht geeignet sind für Gespanne, direkt markiert sind).
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