Für diesen Urlaub ist heute erstmalig die Wetterprognose nicht so phantastisch, wie es bisher war. Das heißt nun nicht Kälte und Unwetter, aber Wind und etwas Regen soll es geben. Somit wollen wir heute nicht wieder Wandern, sondern haben uns die Landschaftsroute Senja mit dem Auto vorgenommen. Norwegen baut ja seit Jahren immer mehr landschaftlich herausragende Routen aus, was das Marketing beinhaltet, Ausbau der Straßen selber und auch Aufbau von Attraktionen (z. B. Aussichtsplattformen). Hier auf Senja geht die Landschaftsroute im Wesentlichen entlang der Atlantikküste – aus unserer Sicht also erstmal auf die andere Seite der Insel zum Startpunkt in Botnhamn (hier landet auch die Fähre aus der Region Tromsø an).

Botnhamn selbst erwies sich als wenig interessante kleine Hafenstadt ohne (von uns gefundene) Attraktionen – nicht mal eine Tankstelle findet sich hier. Daher ging es direkt geschwind weiter zu dem kleinen Fischerdorf Husøy, welches sich mit recht kleinen Straßen und engen Tunneln erreichen lässt. Nahezu der gesamte Ort ist auf einer kleinen Insel, was wie so oft in Norwegen ein tolles Fotomotiv ergibt (leider sind die Lichtverhältnisse heute aber nicht so perfekt).

Husøy

Weniger schön ist der Inhalt unseres Tanks, welcher sich immer mehr leert und so langsam – wenn man Norwegen kennt – kritisch wird. Nachdem es ja in Botnhamn keine Tankstelle gab, dachte ich mir (bei noch rund 150km Rest) „nimm die nächste die kommt“. Lange Rede, kurzer Sinn: es kam keine und somit ging es zur Sicherheit erstmal wieder einige Kilometer zurück. Im Nachhinein alles richtig gemacht, da wäre in absehbarer Zeit keine Tankstelle mehr gekommen…

Nachdem also dieses Problem gelöst ist, geht es auf der Landschaftsroute nach Mefjordvær. Dieses kleine Dörfchen hat am Ortsende ein paar kleinere Wanderwege, von welchen wir zwei kombinieren. Als erstes geht es zur Spitze der Landzunge (wir treffen keinen anderen Menschen) und danach noch auf den kleinen Berg (Hügel würde der Bayer sagen) direkt am Ort, welcher uns eine gute Position für ein paar Fotos ermöglicht. Ach übrigens: das Wetter ist (wie die Fotos auch zeigen) bedeckt, es bleibt aber immer trocken und kalt ist es auch nicht.

Einsam auf dem Weg

Terrier immer dabei

Blick Richtung Ort (hinter dem Hügel)

Der Berg / Hügel ist bestiegen

Nach dieser kleinen Tour geht es weiter zum Strand Ersfjordstranda mit dem Goldenen Klo (ein Sandstrand mit Möglichkeiten zum Zelten und eben besagten goldenen Klohaus) und dann zu zwei Aussichtspunkten (Tungeneset und Bergsbotn). Diese drei Lokationen sind jeweils wieder gute Beispiele dafür, was und wie Norwegen den Tourismus hier fördert. Die Architektur ist immer ausgefallen und die Aussichten immer toll. Die Straßen und Tunnel sind auf dieser Strecke übrigens teils noch recht eng – für Norwegen an sich normal, aber man sollte es halt wissen, falls man ein größeres Wohnmobil fährt oder einen Wohnwagen hinter sich herzieht. Aber das ist ja einer der Gründe, warum wir mittlerweile mit dem Wohnwagen reisen. Der stand den ganzen Tag friedlich auf dem Campingplatz und nur der Zugwagen kommt hier natürlich einfach durch.

Ersfjordstranda

Das Goldene Klo

Tungeneset

Bergsbotn

Aussicht Bergsbotn

Wir beenden die Landschaftsroute heute aber nicht, denn es ist jetzt schon recht spät und den Rest der Strecke werden wir sowieso noch auf der weiter geplanten Route sehen. Stattdessen biegen wir auf die 86 ab und fahren über die Hochebene zurück zum Campingplatz. Womit wir auch – wie ja vorher schon gelesen – ganz Norwegen in klein sehen konnten. Heute waren es die Fjorde und die Hochebene, bei Ankunft waren es die flachen Landschaften mit Landwirtschaft. Ein kleiner Schlenker wird noch nach Finnsnes gemacht, die Vorräte an Schokolade sind kritisch.

Dank der Mitternachtssonne ist es dann auch kein Problem, nach 22:00 Uhr noch draußen zu grillen.

Abendessen