Heute erbat sich unsere Tochter einen Tag Pause im Wohnwagen. Da dachten wir uns: hey, dann machen wir u zweit nur einen relativ kleinen Ausflug und fahren zum nahen Feigumfossen. Die Route dahin schlängelt sich an den schönen Landschaften des Lustrafjords (einem Nebenarm des Sognefjord) entlang und da wir den langen Weg außen herum nahmen (wir fuhren bis Skjolden am Ende) dauerte auch die Anreise schon eine Weile mit vielen tollen Ausblicken und Straßen (ohne Wohnwagen fahren sich die kleinen Straßen einfach nur traumhaft).
Wir erreichten den sehr kleinen Wanderparkplatz am Feigumfossen bei leichtem Regen, wir waren fast alleine (er liegt ja doch recht abgelegen von den typischen Touristenrouten). Nach wenigen Metern an der schwach befahrenen Straße ging es einen offensichtlich gerade neu ausgebauten Weg mit Schotter bis zu einer Weide. Ab hier wurde der Weg dann sehr interessant, es ging mit mittlerer aber konstanter Steigung durch den Wald dem Feigumfosssen entgegen mit tollen Blicken auf den Fjord, wenn man sich umdrehte an Stellen mit weniger Bäumen.
Der Haken: ich hatte das Wetter erwähnt und dieses herrschte hier wohl schon ein paar Tage. Daher war der Weg vollkommen aufgeweicht und es gibt nichts besseres als glitschigen Matsch auf Felsen zu platzieren. Ausgeschrieben ist die Wanderung für 45 Minuten (One-Way), aber um sich nicht ständig selber unfreiwillig hinzusetzen musste man doch etwas Tempo rausnehmen.
Oben angekommen erwartete uns die einsame Sicht auf den großartigen Feigumfossen (die ganze Zeit, welche wir oben verweilten, kam nur eine einzige andere Wanderin überhaupt auch an). Wir scherzen so langsam, dass dieses Jahr Wasserfälle die neuen Möwen werden – in Erinnerung an unsere Nordschwedenreise 2011, auf welcher ich hunderte Fotos von Möwen gemacht habe (aber im Reisebericht ist dann glaube ich kein einziges davon angekommen).
Auf dem Rückweg noch einige wenige Wanderer getroffen, welchen wir den gutgemeinten Rat gaben, sich etwas zu trinken mitzunehmen.
Zurück wollten wir dann die Fähre von Ornes (Wikipedia sagt: 61 Einwohner) nach Solvorn ausprobieren (und damit auch einige Kilometer auf der Straße sparen, die wir ja schon vom Hinweg kannten). Da die Fähre gerade erst abgelegt hatte, hatten wir etwas Zeit, kauften ein paar lokale Kirschen und besuchten kurz die Stabkirche Urnes. Man kann übrigens direkt bis vor die Kirche mit dem Wagen fahren, die meisten parken oberhalb der Fähre und müssen dann noch einige Höhenmeter laufen. Ich lese jetzt gerade im Nachhinein, dass es um die älteste Stabkirche der Welt handeln soll. Glückstreffer würde ich sagen.
Und dann wurde es spannend. Es ist ja nur eine ziemlich kleine Fähre und diese haben nur eine Auffahrt vorne. Also nichts mit vorwärts rauffahren und am Ziel einfach auf der anderen Seite vorwärts wieder runter – nein, hier wird rückwärts aufgefahren. Und da der Platz begrenzt ist, wird sehr eng gestapelt. Mit dem PKW noch eine nette Abwechslung durften wir dann zuschauen, wie ein mittelgroßes Wohnmobil auch einparken durfte. Beachtet auf dem Bild mal, wie groß der Abstand zum Schiff am Ende ist…
Fun fact: die Preisliste der Fähre hatte auch LKW und Wohnwagengespanne gelistet – viel Spaß 🙂
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